Die Sitzplätze im Reichenbacher Ratssaal reichten am Montagabend nicht aus, so viele Menschen wollten den ersten linken Ministerpräsidenten im Rahmen der Bibelwoche erleben. Bereits vor vier Jahren fand eine ökumenische Bibelwoche statt, zu der alle Ratsfraktionen außer der LINKEN eingeladen waren, etwas beizutragen. Das hatte Henry Ruß, Fraktionschef der LINKEN, öffentlich kritisiert, zumal es in der Partei auch eine AG ChristInnen gibt.
Thomas Höllrich, OB-Kandidat für Reichenbach, stellte kurzerhand den Kontakt zu Bodo Ramelow her, in dessen Ergebnis bereits im Herbst eine Zusage von ihm vorlag.
Ramelow hatte sich auf einen Bibeltext aus dem Buch Sacharja - "Es kommt etwas in Bewegung" - vorbereitet und ging dabei u.a. auf Ursachen und Folgen von Flüchtlingsbewegungen ein. Er nannte Clausnitz und Bautzen ein Schande und sah dies nicht zuletzt als eine Folge von 25 Jahren verfehlter Politik in Sachsen.
Man muss die Ursachen bekämpfen. Wenn man den kleinen Fischern in Nordafrika mit großen Fischtrawlern die Fische zum Leben wegfängt, dann setzen sie sich eben in ihre Boote und fahren übers Meer, dorthin, wo man nicht verhungern muss, so Ramelow.
Der mehrfache, starke Beifall für seine Worte machte deutlich, dass er den Nerv der Zuhörer, in übergroßer Mehrheit ganz offensichtlich Christen aus Reichenbach und Umgebung, getroffen hatte.
Unabhängig von aller Parteipolitik, echte Christen waren immer schon engste Verbündete der Linken. Das sollten wir als LINKE nie vergessen.
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