08. June 2018 Janina Pfau & Lars Legath

Rechtsextremisten plus im Vogtland

Der Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz, Gordian Meyer Plath, hielt bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes für 2017 fest, dass die Zahl der Rechtsextremisten im Vogtland, im Gegensatz zum Landestrend, zunahm. Insbesondere hebt er hier die Rolle der Partei der III. Weg und deren Büro in Plauen hervor.

Dazu erklärt Lars Legath, Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE Vogtland: „Der III. Weg ist seit 2013 im Vogtland als direkter Nachfolger der Revolutionären Nationalen Jugend Vogtland (RNJ) aktiv. Spätestens seit 2014, dem Ausscheiden der NPD aus dem Landtag und dem damit verbundenen Zusammenbruch der Strukturen, übernimmt der III. Weg diese zentrale Rolle und füllt die von der NPD hinterlassenen Lücken. Bei genauer Beobachtung der Szene hätte Herrn Meyer-Plath das Problem schon eher auffallen müssen. Spätestens mit der Eröffnung des Parteibüros in Plauen erfüllte sich ein seit den 90er Jahren gehegter Traum vieler Neonazis: eine Mischung aus nationalem Jugendclub und Kaderschmiede. Es wäre ja nicht das erste mal, dass Rechtsextremisten von Plauen aus deutschlandweite Strukturen aufbauen.“

Janina Pfau, Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der vogtländischen LINKEN, ergänzt: „Das dem III. Weg und seinen Anhängern auch andere Mittel recht sind, um politische Gegner zu bekämpfen, erfahren wir immer wieder. Anschläge und Attacken auf unsere Büros und Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, sind keine Seltenheit mehr.

Der III. Weg ist schlicht und ergreifend die Nachfolgeorganisation des verbotenen „Freien Netz Süd“ und hätte sich niemals so stark ausbreiten dürfen. Schon lange vor der Eröffnung des Büros in Plauen hatten Szenekundige auf die Gefahr hingewiesen. Es ist aber für mich immer noch schockierend, dass ein Teil der politischen Verantwortungsträger das Problem kleinredet und wegschaut, obwohl die Zahlen der Vorfälle nachweislich gestiegen sind. Ich hoffe, dass Aufwachen kommt bald, nicht das Plauen oder andere Teile des Vogtlandes als „National befreite Zone“ enden.“