17. April 2016 Henry Ruß

Reichenbach hat gewählt!

Die Oberbürgermeisterwahlen vom Sonntag in Reichenbach haben einen klaren Sieger bereits im ersten Wahlgang hervorgebracht. Entgegen der Erwartungen, selbst des Wahlsiegers Kürzinger, wird es keinen zweiten Wahlgang geben.

Der Kandidat der LINKEN., der Reichenbacher Rechtsanwalt Thomas Höllrich (20,2%) unterlag dem Zwickauer Raphael Kürzinger klar (55,5%). Die beiden anderen Bewerber, Dr. Ulf Solheid (16,1%) und Dr. Matthias Gäckle (8,2%) folgten auf Platz drei und vier. Bei der Reichenbacher LINKEN. und ihrem Kandidaten wurde das Ergebnis als enttäuschend eingeschätzt. Man hatte klar mit einer Stichwahl gerechnet, so Henry Ruß, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat von Reichenbach.

Angesichts der Wahlbeteiligung von  knapp 41% (2008: 43%) muss man annehmen, dass Höllrich außerhalb des linken Wählerspektrums nicht genügend WählerInnen erreichen konnte. Dies wäre sicher notwendig gewesen, um Kürzinger in eine Stichwahl zu zwingen.  Unabhängig davon zeugt die niedrige Wahlbeteiligung offenbar von einem hohen Maß an Demokratie- und Politikverdrossenheit. Wenn BürgerInnen in Reichenbach noch am Wahlabend sarkastisch von einer beginnenden Erbmonarchie der CDU sprechen, dann ist das kein gutes Zeichen für die Demokratie.

Der neue "Obermeister", so ein Bürger am Wahlabend, da Kürzinger ja kein "Bürger" von Reichenbach ist, muss  nun beweisen, dass seinen Versprechungen im Wahlkampf Taten folgen, hoffentlich nicht nur zugunsten derer, die ihn im Vorfeld hofiert haben.   DIE LINKE. im Reichenbacher Stadtrat und der erste Bürgermeister, Thomas Höllrich, werden diesen Prozess sehr kritisch begleiten.

Kategorien: DIE LINKE. Vogtland, Linksfraktion Reichenbach, OV Reichenbach