In einer vom ZDF beauftragten Studie zur Wohnqualität in Deutschland belegt das Vogtland im Bereich der Wohnkosten sowohl bei den Senioren als auch im Bereich der Familien Spitzenplätze. In einigen anderen Bereichen landet der Landkreis jedoch auf den hinteren Plätzen.
Dazu erklärt Lars Legath, stellvertretender Kreisvorsitzender der LINKEN im Vogtland: „Die Studie ist trotz guter Gesamtplatzierungen in den beiden untersuchten Bereichen kein Grund zum feiern. Vielmehr bildet diese auch die politischen Verfehlungen der letzten Jahrzehnte ab und gibt dem Landkreis klare Aufgaben für die Zukunft.
Das verfügbare Einkommen ist im Vogtland so niedrig wie in kaum einem anderem Landkreis in Deutschland. Das der Vogtlandkreis jahrelang unsere Region als Niedriglohn-Region beworben hat, war kein Beitrag diesen Umstand zu verbessern. Weil die Vogtländerinnen und Vogtländer so wenig in der Tasche haben, wirkt sich dieses auch auf das Angebot für die Freizeitgestaltung und auf die Mieten aus. Preiswerte Mieten sind etwas gutes, sind aber aufgrund der Einkommenssituation im Kreis auch notwendig!
Laut der Studie ist Unternehmerfreundlichkeit eine „Herzensangelegenheit“ des Vogtlandkreises. Die heutzutage für Unternehmen unverzichtbare Breitbandversorgung ist mehr als unterirdisch (Rang 371). In der Vergangenheit wurde dieser Punkt zu lange verschlafen. Gut, dass der Vogtlandkreis zumindest den Ausbau beschlossen hat.
Das dem Kreis eine geringe Barrierefreiheit attestiert wird, ist vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung in unserem Landkreis ein Armutszeugnis! Barrierearmut muss in den Focus aller Entscheidungsträger!
Die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen an demokratischen Prozessen ist nicht vorhanden. Wir fordern den Landkreis nun auf, endlich Kindern und Jugendlichen die gleichen Beteiligungsmöglichkeiten (Familien- oder Kinderbeauftragte/r, Kinder- und Jugendparlament) und Informationsangebote (Übersicht der Angebote für Familien, zentrale Anlaufstelle für Familien), zu unterbreiten, wie sie für Seniorinnen und Senioren längst Standard sind. Des Weiteren müssen neue Wege gefunden werden, um auch Seniorinnen und Senioren besser in die Entscheidungen im Landkreis einzubinden.“
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