Vergangenen Montag hieß es noch „Kein Vergeben, kein Vergessen – Nie wieder Auschwitz“ und jetzt soll ein treuer Nationalsozialist, der zu dem schlimmsten Verbrechen der
Menschheitsgeschichte seinen Anteil geleistet hat, mit seiner Nennung auf einer Tafel am Rathaus verewigt werden? Das ist grundfalsch, geschichtsvergessen und eine Verhöhnung der Opfer.
Kein Vergessen meint, die Opfer nicht zu vergessen! Anstatt also eine solche Debatte zu führen, sollte man doch besser der vergessenen Opfer der Stadt Reichenbach mit mehr Stolpersteinen gedenken.
Wir wollen am Montag alle Demokraten, die ihr gewähltes Amt im Stadtrat wahrnehmen, daran erinnern, dass das Erinnern nicht bedeutet, an überzeugte Täter des nationalsozialistischen Regimes zu erinnern. Ihre Namen sollen vergessen werden, bleiben sollen die Namen der Opfer und die Taten dieser Verbrecher, dass Auschwitz nie wieder sei!
Nur weil ein Verbrecher, der jahrelang am Leid der Reichenbacher Bevölkerung mitgewirkt und Unschuldige töten lassen hat, ein mal, mit „auf [ihn] gerichteter Pistole“, das Richtige getan hat, macht ihn das noch lange nicht zu einem besseren Menschen. Er war Täter, er war Verbrecher, er war Nationalsozialist. Sein Name sollte nicht für die Ewigkeit an unserem Rathaus stehen!